Astrid Hohlbein

Zur Welt gekommen bin ich 1966 in Hanau am Main und habe dann in Nidderau-Windecken gewohnt. Meine Eltern stammten beide nicht von dort. Mein Vater Karl-Heinz Hohlbein, Sohn eines Strickwarenfabrikanten, war 1948 mit seiner Familie aus der Sowjetischen Besatzungszone in den Westen geflohen. Er machte gerade seine Ausbildung zum Textiltechniker und Kaufmann. Beim Aufbau des neuen Betriebes lernte er meine Mutter Thea Gaedtke kennen. Sie war gelernte Näherin und stammte aus der Wetterau. Durch unser Grundstück, aus dem mein Vater nach und nach einen Wald machte, wurde mir die Liebe zur Natur quasi in die Wiege gelegt.

 

In den Kindergarten ging ich gar nicht gerne und kann auch nicht behaupten, dass die Schule mir Freude machte. Jedenfalls nicht oft.

Mich hat immer zu viel anderes interessiert.

Ab 1986 gab ich meiner Leidenschaft für Bücher nach und fing an, in Frankfurt am Main Germanistik, Sozialpsychologie und Ältere Skandinavistik zu studieren. Besonders Island und die Wikinger hatten es mir angetan. 1997 machte ich endlich meinen Abschluss mit einer Magisterarbeit über Franziska zu Reventlow. Diese Frau ließ mich nicht mehr los, und das Material wurde in den folgenden Jahren zu einer Biografie ergänzt und erweitert.

Parallel dazu ging ich verschiedenen Tätigkeiten nach, habe zum Beispiel als Hausverwalterin und Haushaltshilfe gearbeitet und zuletzt als Kursleiterin für Deutsch als Fremdsprache und Alphabetisierung.

2005 ging ich nochmal für ein Jahr als Gasthörerin an die Uni und gründete zusammen mit Studierenden den Verein „Literaturbetrieb e.V.“. Seitdem führe ich, teils zusammen mit meinem Mann Marco,
literarische Spaziergänge und Lesungen im Raum Frankfurt am Main durch.

Nach dem Tod meiner Mutter kam es, wie es oft kommt: Familiäre Konflikte führten dazu, dass wir uns ein neues Zuhause suchen mussten. So sind wir in Ortenberg-Selters am Rande des Vogelsberges gelandet,
wo Haus Ungeheuer auf uns wartete …